Teebaumöl als Mundspülung Rezepte zum gurgeln & spülen

Autor: Dr. Lisa Dinh
Datum: 11.10.2020
Lesezeit: 5:3 min

Teebaumöl wirkt als Mundspülung effektiv gegen entzündetes Zahnfleisch und Mundgeruch. Hier erfahren Sie genau, wie Sie selbst ein Teebaumöl-Mundwasser herstellen und wie Sie es verwenden.

Teebaumöl ist eine sehr wirkungsvolle Substanz, aber sein Geschmack in einer Mundspülung ist ziemlich gewöhnungsbedürftig - um es sanft auszudrücken. Sie können allerdings die Stärke von Teebaumöl zum Gurgeln nutzen, ohne Ihre Geschmacksnerven einer Tortur auszusetzen.

Wenn Sie Teebaumöl mit geeigneten ätherischen Ölen kombinieren, können Sie Ihre eigene Mundspülung problemlos selbst herstellen. Ein weiteres Plus: der Preis liegt weit unter den kommerziell angebotenen Produkten.

Teebaumöl für Mundspülungen

Mundspülungen sind unverzichtbarer Bestandteil von korrekter Zahnhygiene. Zahnärzte sind sich darin einig, dass nur regelmäßiges Zähneputzen die Basis der Zahnpflege ist. Mindestens ebenso wichtig ist die Säuberung der Zahnzwischenräume durch Zahnseide und abschließend eine Mundspülung. Mundwasser hat den Vorteil, dass es in alle Zwischenräume eindringt und hier Keime wirksam bekämpft. Teebaumöl vernichtet nicht nur Bakterien, es fördert auch den Heilungsprozess bei entzündetem Zahnfleisch. Darüber hinaus vernichtet es Keime, die Mundgeruch erzeugen.

Sie können Teebaumöl bereits mit der Zahnpasta einsetzen und so den Zahnschmelz wirksam säubern. Eine Mundspülung mit Teebaumöl vervollständigt die Reinigung. Häufig sind Hefepilze (Candida albicans) für Entzündungen im Zahnfleisch sowie Schmerzen beim Kauen und Schlucken verantwortlich. Herkömmliche Mundspülungen bekämpfen jedoch nur Bakterien. Teebaumöl wirkt jedoch gleichzeitig gegen Bakterien, Viren und Pilze. Dieser Rundum-Effekt macht Teebaumöl zu einem so überaus beliebten Mittel bei Infektionen aller Art.

Darüber hinaus vermeiden Sie mit selbstgemachtem Mundwasser fragwürdige Substanzen, die in zahlreichen, kommerziellen Mundspülungen enthalten sind. Ein Beispiel dafür ist Chlorhexidin. Eine niederländische Studie hat ergeben, dass Chlorhexidin bei Zahnfleischentzündungen nicht wirksamer ist als ätherische Öle. Außerdem bringen ätherische Öle keine unerwünschten Nebenwirkungen mit sich, wie das Verfärben von Zähnen oder Beeinträchtigung der Geschmacksnerven.

Mundspülung mit Teebaumöl: Technik

Damit eine Mundspülung ihre Wirkung voll entfalten kann, sollten Sie folgende Technik anwenden. Nehmen Sie einen kräftigen Schluck Mundwasser in den Mund und bewegen Sie das Wasser bei geschlossenem Mund hin und her. Das sollten Sie mindestens 30 Sekunden lang tun, besser 1 Minute lang. Es hilft, wenn Sie eine Uhr mit Sekundenanzeige bereit legen, damit Sie diese Zeitspanne einhalten. Anschließend gurgeln Sie noch 3 mal im Rachen mit der Teebaumöl-Spülung, bevor Sie sie ausspucken. Nach der Spülung sollten Sie 30 Minuten lang weder essen noch trinken, damit der Säuberungseffekt möglichst lange anhält.

Bevor Sie Teebaumöl für die Mundpflege verwenden, sollten Sie einen Verträglichkeitstest durchführen, denn manche Menschen reagieren auf Teebaumöl allergisch. Für den Test vermischen Sie 1 Teelöffel Trägeröl mit 3 Tropfen Teebaumöl. Tragen Sie diese Mischung auf die Innenseite der Arme auf und warten Sie 1 Stunde lang. Treten keine Nebenwirkungen auf, können Sie Teebaumöl verwenden.

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Mundwasser mit Teebaumöl: Rezepte

Manche ‘Experten’ empfehlen, für Gurgeln mit Teebaumöl oder Mundspülungen mit Teebaumöl das ätherische Öl einfach mit Wasser zu vermischen. Mit dieser Minimallösung lassen Sie sich jedoch einen Großteil der Wirkung entgehen. Ätherische Öle vermischen sich nicht mit Wasser. Wie jedes Öl, schwimmen Sie auf dem Wasser. Sie können durch Schütteln kurzfristig eine Mischung herstellen, doch bleibt dabei viel Öl an den Wänden des Gefäßes kleben.

Ein Emulgator löst dieses Problem. Für Mundwasser bieten sich 2 Emulgatoren an: Natron und Salz. Natron ist auch als Speise- oder Backsoda bekannt. Falls Sie kein Natron zur Hand haben, können Sie es auch mit Backpulver ersetzen. Salz hat den Nachteil, dass es sich nur in heißem Wasser auflöst. Um die Mundspülung haltbar zu machen, empfiehlt es sich, das Wasser 2 Minuten lang zu kochen. Alternativ können Sie auch destilliertes Wasser verwenden.

Bitte achten Sie darauf, für Mundspülungen nur frisches Teebaumöl zu verwenden. Oxidiertes Teebaumöl kann allergische Reaktionen auslösen.

Folgende ätherische Öle können Sie für Mundspülungen mit Teebaumöl kombinieren:

Eukalyptusöl - würziger Geschmack, erleichtert Atmung, hemmt Entzündungen Lavendelöl - lindert Schmerzen, fördert Wundheilung, hellt die Stimmung auf Neroli, Zitrone, Orange - Zitrusöle schmecken frisch, stärken das Immunsystem und wirken adstringierend Pfefferminzöl - verringert Schmerzen, erfrischt, kühlt Rosmarinöl - entgiftet, stärkt die Durchblutung, bekämpft Infektionen

Eine klassische Kombination ist beispielsweise Zitrone mit Rosmarin. Auch Lavendelöl verträgt sich gut mit Zitrusnoten. Pfefferminz und Eukalyptus harmonieren ebenfalls gut.

Sie können diese Mundspülungen in einer sauberen Glasflasche problemlos bis zu 2 Wochen lang aufheben.

Mundspülung mit Kamillentee

  • 250 ml Wasser
  • 3 Beutel Kamillentee
  • 5 Tropfen Teebaumöl
  • 3 Tropfen Orangenöl
  • 2 Tropfen Lavendelöl
  • 1 Teelöffel Natron

Kochen Sie das Wasser auf und lassen Sie die Teebeutel 10 Minuten lang darin ziehen. Anschließend lösen Sie das Natron in Kamillentee auf, füllen den Tee in eine Flasche, fügen die ätherischen Öle hinzu und schütteln kräftig.

Mundspülung mit Salz

  • 250 ml Wasser
  • 2 Teelöffel Salz
  • 5 Tropfen Teebaumöl
  • 3 Tropfen Rosmarinöl
  • 2 Tropfen Zitronenöl

Kochen Sie das Wasser auf und lösen Sie das Salz in dem Wasser. Lassen Sie es auf Handwärme abkühlen, geben Sie es in eine Flasche und mischen Sie die ätherischen Öle dazu.

Mundspülung mit Xylitol Xylitol wird auch Birkenzucker genannt. Es ist ein Süßstoff, der aus Holz gewonnen wird und der Karies bekämpft. Sie erhalten Xylitol im Internet oder in Drogerien.

  • 250 ml Wasser
  • 2 Teelöffel Salz
  • 20 g Xylitol
  • 5 Tropfen Teebaumöl
  • 2 Tropfen Eukalyptusöl
  • 3 Tropfen Neroli

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Kochen Sie das Wasser auf, geben Sie das Salz und das Xylitol dazu und rühren Sie um, bis sich die festen Bestandteile aufgelöst haben. Geben Sie die Lösung in eine Flasche und fügen Sie die ätherischen Öle zu. Anschließend schütteln Sie kräftig.

Mundspülung mit Pfefferminze Wenn Sie den typischen Pfefferminzgeschmack mögen, bietet sich folgendes Mundwasser an.

  • 250 ml Wasser
  • 1 Teelöffel Natron
  • 20 g Xylitol
  • 5 Tropfen Teebaumöl
  • 5 Tropfen Pfefferminzöl

Kochen Sie das Wasser ab und lösen Sie das Natron und das Xylitol in dem Wasser auf. Füllen Sie die abgekühlte Mischung in eine Flasche, geben Sie die ätherischen Öle zu und schütteln Sie.

Van Leeuven M, et al.: Essential oils compared to chlorhexidine with respect to plaque and parameters of gingival inflammation­: a systematic review. J Periodontol 2011; 82(2): 174–94.