Teebaumöl bei Falten Anwendung gegen Falten & Pigmentflecken?

Autor: Dr. Lisa Dinh
Datum: 11.10.2020
Lesezeit: 4:0 min

Tebaumöl hilft nicht gegen Pigmentflecken. Es kann aber Pigmentflecken verursachen, wenn es Pur und unter Sonneneinstrahlung angewendet wird.

Bei Hautproblemen wie etwa Pigmentflecken hilft das antibakterielle Teebaumöl aus Australien leider nicht, da es keine Haut aufhellenden Substanzen enthält. Es verfügt leider auch nicht über Anti-Aging Wirkstoffe gegen Faltenbildung. Dennoch lässt sich das Teebaumöl, im Gegensatz zu Pigmentflecken bei Falten einsetzen, wenn man es mit anderen Pflegeprodukten kombiniert und seine regenerierenden Eigenschaften versteht.

Wie entstehen Falten

Falten entstehen durch Alterungsprozesse, insbesondere durch den Abbau von Hyaluron in den tieferen Hautschichten. Die Alterung und die Entstehung von Falten sind genetisch festgelegt und lassen sich leider nicht verhindern. Es ist hingegen möglich die Alterungsprozesse entgegenzuwirken, was aber immer eine ganzheitliche Aufgabe darstellen sollte. Falten haben ihre Ursache nämlich nicht nur im physischen Bereich (zu starker Mimik, falsche Pflegeanwendungen, zu viele Konservierungsstoffe und Emulgatoren, falsche Ernährung mit zu wenig Vitalstoffen, zu viel Sonne oder Solarium, zu viel Stress, zu wenig Schlaf, zu wenig Bewegung an der frischen Luft, Rauchen, Alkohol etc.), sondern auch im psychischen Bereich: was der Mensch denkt, prägt sich im Laufe eines Lebens in sein Gesicht. Destruktives Denken und negative Emotionen fördern eine frühzeitige Alterung bzw. Hautalterung erheblich. Beim Vorbeugen von Falten sollte das Repair-System des Körpers grundsätzlich weder im physischen noch im psychischen Bereich überfordert werden. Die besten Stoffe helfen bei negativen Einstellungen nicht, und umgekehrt, auch bei positiver Einstellung können schlechte Stoffe angreifen.

Gerade ätherische Öle bieten durch ihren Inhaltsstoff-Vielfalt und synergetischen Wirkweisen ganzheitliche Therapiemöglichkeiten, deshalb können sie auch gut gegen Hautalterung in Kombination mit anderen Pflegeprodukten eingesetzt werden. Voraussetzungen dafür sind beste Qualität der ätherischen Öle, sowie genaue Kenntnisse über ihre Inhaltsstoffe, Wirkmechanismen und ihre Anwendungen, die eine zielgerichtete Effizienz ermöglichen.

Teebaumöl Wirkung bei Falten

Das australische Teebaumöl etwa zeigt eine Wirkstoffzusammensetzung, die in erster Linie antibakteriell bzw. antiseptisch gegen vielerlei Mikroben wirkt. Bei einer einwandfreien, therapeutischen Qualität, wo die antibakterielle Inhaltsstoffe wie Monoterpene und Monoterpenole im erwarteten Verhältnis von 1:1 in ca. 35-50% Anteil vorliegen, ist das Teebaumöl bei Akne, Entzündungen und offenen Wunden ideal, wo Bakterien, Viren, Pilze oder andere Keime mitwirken. Sogenannte Anti-Aging Wirkstoffe, wie beispielsweise Transretinolsäure, die die Kollagensynthese und die Zellerneuerung aktiviert oder das Bindegewebe stärkt, ist im Teebaumöl nicht vorhanden. Man kann trotzdem nicht behaupten, dass Teebaumöl gegen Hautalterung gar nicht wirkt. Monoterpenole haben nämlich einen äußerst starken vitalisierenden Effekt.

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Monoterpenole wirken hautregenerierend. Vieler Literaturen zum Trotz ist damit aber weder eine Anti-Aging Wirkung noch ein antioxidativer Effekt gemeint. Die Hautregeneration des Teebaumöls ist auf die immunmodellierende Wirkung der Monoterpenole zurückzuführen. Das heißt, dass Monoterpenole auf eine unspezifische Art das Immunsystem gegen div. Stressfaktoren so schützen, dass die Reparaturarbeit der Hautzellen erleichtert wird. Studien bestätigen, dass bei einer Wunde durch Einwirkung von Teebaumöl viel schneller weiße Blutkörperchen gebildet und Sekretionen abgeleitet werden, was zu einer rascheren Verschorfung und Wundschließung führt. Diese Art der Hautregeneration ist vor allem bei offenen Entzündungen, Ekzemen oder Verletzungen wirkungsvoll. Gegen Hautalterung oder Faltenbildung ist diese Stressfaktoren-reduzierende Wirkung der Monoterpenole auch überaus interessant, denn Teebaumöl kann dadurch über die Haut regulierend auf die Stresshormon-Produktion einwirken. Übermäßige Anspannung und negative Gefühle können so aufgelöst werden. Auf dieser Weise stärkt Teebaumöl den Organismus, erleichtert die Funktionen der Hautzellen, was auch Alterungsprozessen entgegenwirkt. Damit allerdings Teebaumöl wirklich helfen und optimale Synergieeffekte herstellen kann, muss sein Geruch als angenehm empfunden werden. Ansonsten sollte man auf andere ätherischen Öle ausweichen, die ähnlich hohen Anteil an Monoterpenolen haben, wie beispielsweise Rose, Rosengeranie, Palmarosa, Koriander, Lavendel fein etc.

Um die stressreduzierende und regenerative Effekte zu erreichen ist es empfehlenswert Teebaumöl in hautphysiologischer Dosierung entweder in die eigene Creme zu mischen (in 30ml Creme 2 Tropfen Teebaumöl) oder in ein wertvolles, kaltgepresstes Pflanzenöl zu geben in der gleichen Dosierung. Als Basis Öl ist hierfür vor allem Wildrosenöl zum Empfehlen, da es einen hohen Anteil an Transretinolsäure vorweist und dadurch stark hauterneuernd wirkt. Das gleicht die fehlende Anti-Aging Wirkung von Teebaumöl aus und somit können biologisch gesehen wertvolle Synergien entstehen.

Pigmentflecken vermeiden

Die Pflegeanwendungen mit Teebaumöl sollten eher am Abend durchgeführt werden, vor allem dann, wenn man zur Pigmentflecken-Bildung neigt. Sowohl Teebaumöl wie auch das kaltgepresste Wildrosenöl enthalten lichtempfindliche Substanzen. Im Teebaumöl oxidiert bei Licht- bzw. Sonneneinwirkung das Monoterpenol Terpinen-4-ol und beim Wildrosenöl die mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Wenn diese Substanzen oxidieren, sprich sich verändern, können auf der Haut div. Irritationen, Rötungen bzw. Pigmentflecken entstehen. Teebaumöl schützt also die Haut vor Pigmentstörungen nicht, sondern fördert sie leider noch, wenn man es falsch anwendet! Teebaumöl enthält auch keine aufhellenden Wirkstoffe, die bei Pigmentflecken erwünscht wären. Wegen seiner leicht oxidierenden Substanzen sollte man beim Teebaumöl auch auf die Haltbarkeit achten und es nach dem Öffnen binnen 6 Monaten aufbrauchen. Ansonsten provoziert man je nach individueller Neigung unerwünschte Hautveränderungen.