Teebaum Botanik Botanik, Herkunft & Geschichte der Melaleuca Alternifolia Pflanze

Autor: Dr. Lisa Dinh
Datum: 11.10.2020
Lesezeit: 4:20 min

Teebaumöl kommt aus Australien und Neuseeland und wurde schon vor über 150 Jahren entdeckt. Die Melaleuca alternifolia Pflanze kann man in einem Gewächshaus sogar in Europa züchten.

Der Teebaum (Melaleuca Alternifolia) ist ein immergrüner Strauch, der in einem Zeitraum von 4-5 Jahren zu einem vier bis sechs Meter hohen Strauch heranwachsen kann. Der Teebaum entstammt der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) und ist im südöstlichen Teil von Australien beheimatet, wo er bis heute kultiviert und zu Teebaumöl verarbeitet wird.

Bis auf wenige sonnige Gebiete ín Neuseeland, wird der Teebaum fast ausschließlich in Australien angebaut, da man dort optimale Wachstumsbedingungen vorfindet, die für ein hochwertiges Teebaumöl eine absolute Voraussetzung sind. Neben einem leicht sandig bis lehmigen Boden, starker Sonneneinstrahlung, ständige Bewässerung und einem sortenreinen Anbau, ist auch die Erntezeit ausschlaggebend. Eine Auswahl an hochwertigen Teebaumölen findest du hier:

Anbau in Europa

Teebaum Melaleuca Alternifolia junge Pflanze Als Einzel- oder Zierpflanze kann man den Teebaum auch in Europa in einem beheizten Gewächshaus anbauen, um sich an dem satten Grün und dem frischen Geruch zu erfreuen. Die junge Pflanze hält keine dauerhaften Minusgrade aus und auch kurzfristig darf die Temperatur nicht unter -7°c fallen.

Ein leicht sandiger oder lehmiger Boden, der ständig feucht gehalten wird, ist ideal. Als PH-Wert ist von sauer bis neutral alles möglich, nur die Erde sollte möglichst wenig Stickstoff enthalten. In Australien wächst der Teebaum zwar auch im Schatten, in Europa ist ein sonniger Platz allerdings unumgänglich. Auch direkte Sonneneinstrahlung über einen längeren Zeitraum macht dem Melaleuca Alternifolia Strauch nichts aus! Selbst in Australien wird er bevorzugt an heißen Orten angebaut.

Wenn alle Voraussetzungen gegeben sind, pflanzt man die Samen in einen gut gewässerten Topf im Gewächshaus. Idealerweise im Frühling oder im Herbst. Sobald die kleinen Setzlinge einen halben Zentimeter groß sind, kann man Sie eine Woche später schon entfernen und in den regulären Boden einpflanzen. Im Topf muss man aufpassen, dass die Samen nicht verderben. Eine gute Belüftung, genügend Abstand zu anderen Samen und ein sauberes Vorgehen beim Einpflanzen sind für den Erfolg ausschlaggebend.

Der Baum sollte im Gewächshaus für mindestens ein Jahr heranwachsen, bevor man ihn im Frühling, nach dem kein Frost mehr zu erwarten ist, an eine sonnige Stelle im Garten pflanzen kann. Doch auch dann sollte man beim nächsten Winter den Baum ggf. Schützen, damit er nicht vom Frost beschädigt wird.

Botanische Merkmale

Es gibt tatsächlich Hunderte verschieden Sorten des Melaleuca Strauches, die man sich zumindest auf Englisch auf Wikipedia ansehen kann. Zur Gewinnung von Teebaumöl wird aber fast ausschließlich der sortenreine Melaleuca-alternifolia-Strauch verwendet, da dieser einen besonders hohen Gehalt an Terpinen-4-ol hat.

Der Strauch wird bis zu 6 Meter hoch und hat eine feste widerstandsfähige Gehölzstruktur. Die Rinde schält sich in dünnen Schichten laufend vom Baum. Im Sommer bekommt er feine weiße Blüten, die einen angenehmen Geruch verströmen und mit den frischen grünen Blättern einen schönen Kontrast erzeugen.

Der Teebaum ist ein Hermaphrodit, d. h. er besitzt pflanzlich gesehen sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsteile. Bestäubt wird er von umherfliegenden Insekten. Bis der Strauch beginnt, Samen zu bilden, vergehen ungefähr sechs Monate.

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Wusstest du schon?

Die australische Armee hat standardmäßig auch eine Flasche Teebaumöl auf ihren Einsätzen dabei. Es kann im Notfall als effektives Desinfektionsmittel oder gegen Ungeziefer eingesetzt werden. Auch Prinzessin Meghan Markle geht nicht mehr ohne eine Flasche Teebaumöl aus dem Haus. Wie sie in einem Interview bekannt gab, verwendet sie es hauptsächlich gegen Mückenstiche und kleine Pickelchen. Siehe diesen Artikel.

Geschichte und Herkunft

Die Geschichte des Teebaumes reicht über 1000 Jahre in die Vergangenheit. Schon die Ureinwohner Australiens, die Aborigines wussten um seine heilende Wirkung und bereiteten aus den Blättern eine Paste, die sie auf offene Wunden auftrugen, um lebensgefährliche Infektionen abzuwenden. Auch bei Magen-Darm-Beschwerden wurde ein Sud aus den Blättern gekocht und anschließend getrunken. Bis heute verwenden einheimische Heiler die Blätter des Teebaumes für Cremes oder kochen eine Medizin gegen Bauchbeschwerden daraus.

Im Westen wurde man auf die Pflanze und ihre heilende Wirkung allerdings erst viel Später durch Dr. Joseph Banks und Cpt. James Cook aufmerksam, die im Auftrag der englischen Royal Navy in Richtung Botany Bay Australien segelten. Von dort aus reiste Cpt. James Cook weiter Richtung Süden, wo ihm ganze Wälder des Teebaumes begegneten.

Von den Einheimischen erfuhr er mehr über die angebliche Heilkraft der Blätter, die als Sud oder Paste (zur damaligen Zeit) wahre Wunder vollbringen konnte. Daraufhin begann auch James Cook sich aus den Blättern einen Tee zu kochen, weshalb die Pflanze bis heute noch den Namen Teebaum trägt.

Die Erfahrungen mit dem Teebaumtee wurden anschließend von Dr. Joseph Banks niedergeschrieben. Leider geriet das Wissen um den Teebaum daraufhin wieder in Vergessenheit, bis der Chemiker Dr. A.R. Penfold im Jahre 1925 das antibakterielle Potenzial des Teebaumöls erneut entdeckte. In einer Studie konnte er nachweisen, dass das Teebaumöl um ein Vielfaches stärker war, als das damalige Standardantiseptikum Phenol.

Von diesem Zeitpunkt an war der Erfolgsweg des Teebaumöls geebnet. Bis heute gehört es zu den meist untersuchten ätherischen Ölen und auch die antivirale, antibakterielle und fungizide Wirkung konnte ohne Zweifel nachgewiesen werden.

Selbst gegen multiresistente Bakterien soll es nach neuesten Erkenntnissen, äußerst effektiv sein, ohne dass die Bakterien auch nur ansatzweise Resistenzen gegen das Teebaumöl bilden können. Für mehr Informationen, siehe Wirkungsweisen.