Teebaumöl gegen Aknenarben Hilft es bei Aknenarben & Pickelmalen?

Autor: Dr. Lisa Dinh
Datum: 11.10.2020
Lesezeit: 2:56 min

Teebaumöl kann der Entstehung von Aknenarben und Pickelmalen effektiv vorbeugen, da es antibakteriell wirkt und der Haut bei der Regegneration hilft.

Teebaumöl hilft bei bestehenden Aknenarben leider nicht mehr. Es kann jedoch bei sachgemäßer Anwendung, die Entstehung von Aknenarben reduzieren, indem es die tiefen Entzündungen verhindert, die hauptsächlich für die Bildung von Aknenarben verantwortlich sind.

Narben sind ein Zeichen dafür, dass die Haut eine tief reichende Verletzung erlitten hat. Nach Unfällen, operativen Eingriffen oder entzündlichen Hauterkrankungen, wie beispielsweise Akne, kann die Schicht der Lederhaut (Corium oder Derma) und des Unterhautfettgewebes (Subkutis) verletzt werden. Bei Akne verursachen zwei Faktoren starke Hautverletzungen, die zur Narbenbildung führen. Erstens, die lang anhaltende Entzündung der erkrankten Talgdrüsen, die auch tiefere Hautschichten zerstören kann und zweitens das und unsachgemäße Drücken der Pickel mit den Fingern. Beides kann tiefere Gewebeschichten verletzen, was die Haut wieder zu reparieren versucht, um das Eindringen von Fremdkörpern oder Krankheitserregern zu blockieren.

Wie entstehen Narben

Die Haut bildet während der Reparatur ein Ersatzgewebe aus. Narben sind also Ersatzgewebe, die in erster Linie aus kollagenen Fasern bestehen, die nicht mehr so elastisch und dehnbar sind wie die gesunde Haut. Das kollagenhaltige Narbengewebe enthält keine Haarfollikel, keine Schweißdrüsen und keine Pigmentzellen mehr. Es ist glatt, sieht farblos oder leicht rötlich aus. Da es dünn ist und kaum mehr Melanin bilden kann, ist es auch empfindlich gegenüber Sonnenstrahlen.

Das Ersatzgewebe entsteht durch einen komplizierten Prozess der Blutgerinnung. Dabei werden Blutgerinnsel produziert, um die verletzten Blutgefäße zu verschließen. Es entsteht ein gut durchblutetes, rötliches Granulationsgewebe, das neues Gewebe aufbaut und gleichzeitig geschädigtes Hautgewebe abbaut. Im Laufe von Monaten entsteht von innen nach außen eine Narbe, die allmählich heller, zugfester, aber auch weniger durchblutet ist. Man unterscheidet zwei verschiedene Narbenformen: Eingesunkene Narben, die tief liegend sind, und verdickte Narben, die sich nach außen wölben.

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Teebaumöl bei Aknenarben

Aknenarben können zwar unterschiedlich aussehen, gehören jedoch eher zu den eingesunkenen Narben, auch atrophe Narben genannt. Narben sinken dann ein, wenn zu wenig Ersatzgewebe gebildet werden kann. Das erschwert die Nachbehandlung der Aknenarben mit kosmetischen Mitteln, da Hautvertiefungen einen Schatten werfen und sichtbar bleiben. Teebaumöl kann als Nachbehandlung bei Aknenarben kaum helfen, da es weder die Ersatzgewebsbildung fördert, noch die entstandene Narbentiefe verändert oder erhabene Stellen glättet. Teebaumöl bietet bei Akne eher eine vorbeugende Hilfe und kann bei sachgemäßer Anwendung Entzündungen verhindern und gleichzeitig auf das geschädigte Gewebe regenerierend einwirken.

Teebaumöl sollte ausschließlich verdünnt und nicht in Kombination mit Sonnenlicht angewendet werden. Bei Akne setzen die lang anhaltenden Entzündungen den natürlichen Hautschutz stark herab, sodass die Haut sich gegen Sonnenstrahlen nicht mehr ausreichend wehren kann. Auch wenn es nicht direkt zu sichtbaren Symptomen wie Sonnenbrand kommt, kann die Haut Jahre später Pickelmale oder Pigmentflecken ausbilden. Pickelmale sind rote bzw. braune Verfärbungen der Haut an den Stellen, wo zuvor Pickel- und Akne Entzündungen vorhanden waren.

Pickelmale und Pigmentflecken durch Sonneneinwirkungen

Obwohl in der Literatur oft erklärt wird, dass Sonne bei Akne die Heilung fördert, zeigt sich in der Praxis, dass diese eher gefährlich ist. Je geschädigter das Gewebe und schwerer die Akne ist, umso mehr Pigmentflecken bzw. Pickelmale können durch Sonneneinwirkungen entstehen. Wenn im Entzündungsstadium zusätzlich mit Teebaumöl am Tag behandelt wird, besteht die Gefahr, dass durch den reaktionsfreudigen Inhaltsstoff Terpinen-4-ol in Verbindung mit der Sonne zu stärkeren Verfärbungen der Haut kommt. Auch später, wenn die Akne bereits abgeheilt ist, bleibt das Narbengewebe gegenüber Sonnenstrahlen und bei Anwendung von Teebaumöl empfindlich. Deshalb sollten die regenerierenden, antibakteriellen Teebaumöl-Behandlungen bei Akne verdünnt und eher am Abend erfolgen.

Studien

Aufgrund der starken antibakteriellen Wirkung von Teebaumöl wurde die Theorie aufgestellt, dass dies mit der Aktivierung von weißen Blutkörperchen (bzw. dem Immunsystem) zusammenhängt. Anhand von verschiedenen Methoden wurde dies direkt an weißen Blutkörperchen getestet. Das Ergebnis war Positiv. Die antiseptische Wirkung von Teebaumöl kann man zumindest teilweise auf die Aktivierung weißer Blutkörperchen zurückführen.

Malford Cullum

Malford Cullum PhD

Senior Clinical Research Scientist bei der Abbott Molecular Inc.

Susie S. Sioutis

Dr. Susie S. Sioutis

Satram Chiropractic Acupuncture & Rehabilitation Centre

Lucio Evangelista

Dr. Lucio Evangelista

Selbständiger Chiropraktiker im Halton Physiotherapy Centre

Tatiana Habanova

Dr. Tatiana Habanova

Chiropraktikerin am Pilates Wellness Center Wellington

Autoren: Budhiraja SS, Cullum ME, Sioutis SS, Evangelista L, Habanova ST. | Institut: Department of Research, National College of Chiropractic. | Land: Lombard, Ill, USA | Datum: Sep 1999 | Quelle: Link zur Studie