Teebaumöl zum Baden Als Fußbad oder Badezusatz ins Badewasser

Autor: Dr. Lisa Dinh
Datum: 11.10.2020
Lesezeit: 6:2 min

Teebaumöl eignet sich hervorragend als Badezusatz oder als Fußbad. Der frische Geruch und die antibakteriellen Eigenschaften, erfrischen und regenerieren die Haut.

Seit der Antike schätzen Menschen Baderituale. Heute weiß man, dass die Heilkraft des Badewassers wirklich bedeutend ist und mit Badezusätzen sogar noch gesteigert werden kann.

In einem warmen Vollbad wirkt ätherisches Teebaumöl gegen Erkältungen, Pilzinfektionen und Entzündungen besonders gut, vorausgesetzt man beachtet dabei einige, wichtige Baderegeln, die fachgerechte Dosierung und auf eine therapeutisch einwandfreie Qualität des Teebaumöls.

Die Vorteile des Badens

Baden ist sehr gesund, wenn die Badewassertemperatur nicht über 38°C steigt. Warmes Wasser, ideal ist eine Temperatur von 36°C-37°C, erweitert die Gefäße und fördert so die Durchblutung und senkt den Blutdruck. Wärme stimuliert ebenfalls einen Bereich des vegetativen Nervensystems, der für die Regeneration unseres Körpers zuständig ist. Deshalb lösen sich beim Baden oft körperliche und auch seelische Verspannungen.

Die beste Entspannung wird bei einer Wassertemperatur von 36°C erreicht, wo auch der Schlaf optimal gefördert wird. Bei einer Wärme von 38°C hingegen wird die Durchblutung stärker angekurbelt, was insgesamt zwar anregend wirkt, aber den Kreislauf auch mehr belastet. Der Badespaß soll deshalb immer kürzer dauern je wärmer das Badewasser ist! Als Richtlinie soll ca. 20 min Badedauer in Betracht gezogen werden. Bei Babys und kleinen Kinder bis 8 Jahren, bei Schwangeren sowie älteren Menschen sollte die Badedauer im Warmwasser (max. 37°C) überhaupt nur höchstens 10 min betragen.

Ätherische Öle als Badezusatz

Noch intensiver wirkt das warme Badewasser, wenn es mit ätherischen Ölen zubereitet wird. Ätherische Öle, mit ihren teilweise bis zu 400 verschiedenen Wirkstoffen und unterschiedlichen Wirkweisen, ergänzen ideal die regenerierende Wirkung des Badewassers. Die Erholung des Körpers kann mit Hilfe von ätherischen Ölen sogar in eine bestimmte Richtung gesteuert werden und beispielsweise bei Schlaflosigkeit, Ängsten, Stress, aber auch bei körperlichen Beschwerden wie Erkältungen, Rheuma, Pilzerkrankungen etc. intensive Heilprozesse einleiten.

Bei Babys, kleinen Kinder und Schwangeren sollten warme Bäder mit ätherischen Ölen allerdings eher gemieden werden, vor allem dann, wenn man sich mit ätherischen Ölen noch zu wenig auskennt. Unter 8 Jahren reagieren Kinder viel sensibler auf ätherische Öle als Erwachsene, bei Schwangerer können bestimmte ätherische Öle hormonähnliche Wirkungen auslösen.

Teebaumöl zum Baden

Das ätherische Teebaumöl, hinsichtlich seiner starken antibakteriellen, desinfizierenden und entzündungshemmenden Wirkung kann vor allem bei Erkältungen, bei Hautproblemen wie beispielsweise Akne (z.B. am Rücken) oder Hautjucken, sowie bei Pilzerkrankungen wie Vaginalpilz oder Fußpilz zum Badewasser verabreicht werden. Doch nicht nur bei körperlichen, sondern auch bei seelischen Beschwerden hilft Teebaumöl. Durch die enthaltenen Monoterpenole wirkt es ganzheitlich stabilisierend und stark vitalisierend. Teebaumöl kann daher gut bei Erschöpfungszuständen, Schwächegefühl, Ausgelaugt Sein und bei Burn out ins warme Badewasser dosiert werden.

Mit Teebaumöl kann sowohl ein Vollbad als auch ein Sitzbad oder ein Fußbad zubereitet werden. Beim Vollbad ist die Dosierung natürlich am höchsten, je nach ätherischem Öl ist man mit 5-8 Tropfen gut beraten. Dabei werden in der Regel aus einzelnen Ölen weniger Tropfen dosiert als aus Ölmischungen, wo verschiedene ätherische Öle zusammengefügt wurden. Ein einzelnes Öl wirkt immer intensiver als eine Ölmischung, da es sich immer nur in eine bestimmte Wirkungsrichtung entfaltet.

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Zu berücksichtigen gilt auch die Tatsache, dass es mildere und intensivere ätherische Öle gibt. Mildere Öle, wie beispielsweise das antiseptische Rosengeranien Öl kann höher dosiert werden als Teebaumöl, weil es mehr hautpflegende Wirkstoffe enthält. Teebaumöl desinfiziert außerdem intensiver. Bei der Dosierung bei Sitz- und Fußbäder wird immer von 5 Liter Wasser-Menge ausgegangen und es wird dazu idealerweise 4 Tropfen ätherisches Öl verabreicht.

Da ätherische Öle fettige Wirkstoffe sind, verbinden sie sich nicht automatisch mit dem Badewasser, sondern schwimmen oben auf. Damit sie sich miteinander verbinden können, müssen Hilfsstoffe, sog. Emulgatoren verwendet werden. Eine Lösung, wo verschiedene Stoffe miteinander optimal verbunden sind, kann unser Organismus besser verwerten (resorbieren), was für die optimale Wirkung und Heilung wesentlich ist. Als Emulgator eignet sich im Haushalt Sahne (Schlagobers) besonders gut, da sie fettig ist und die Haut beim Baden zusätzlich pflegt. Man kann aber auch mit Honig oder Meersalz gut emulgieren. Honig wirkt auf der Haut antiseptisch und durchblutungsfördernd, Meersalz wirkt entgiftend.

Für ein Vollbad lassen sich beispielsweise 5 Tropfen Teebaumöl in ½ Becher Sahne oder in 1 Esslöffel Honig auflösen und anschließend in das Vollbad geben. Meersalz wird nicht direkt ins Wasser gegeben, sondern eine Woche vor der Anwendung als Badesalz hergestellt: In ein verschließbares Einmachglas gemäß Rezeptur werden zuerst die ätherische Öle auf den Glas Innenwänden verteilt, erst dann das Meersalz dazugegeben und alles miteinander täglich, ca. 1 Woche lang gut durchgeschüttelt. Vom Badesalz wird anschließend für ein Vollbad 1-2 gehäufte Esslöffel, für ein Sitzbad oder Fußbad je nach Rezeptur ein gestrichener oder ein gehäufter Esslöffel Badesalz dosiert.

Nervenstärkendes, desinfizierendes Vollbad:

Eine Mischung aus 10 Tropfen Petit grain Bitterorange, 20 Tropfen Lavendel fein, 5 Tropfen Manuka, 5 Tropfen Teebaumöl, 5 Tropfen Niaouli und 5 Tropfen Benzoe vorbereiten. 8 Tropfen von der Mischung in ½ Becher Sahne (Schlagobers) verrühren und anschließend ins warme Badewasser (37°C) geben. Eher abends, 15 min baden, anschließend schlafen gehen oder min. 1 Stunde im Bett ruhen. Diese Vollbad-Mischung eignet sich gut bei gereizter Haut, Hautentzündungen, Hautjucken, Akne, Schuppenflechte (Psoriasis), aber auch bei Nervosität, Unruhe, Schwäche und Erschöpfungszuständen.

Tipp: Lavendel fein sorgt in ätherischen Ölmischungen immer auch um ausgezeichnete Synergieeffekte. Deshalb sollte Teebaumöl nicht einzeln, sondern zumindest mit Lavendel fein zusammen dosiert werden. Beispielsweise 4 Tropfen Teebaumöl und 3 Tropfen Lavendel fein in ein Esslöffel Honig verrühren und für einen antiseptischen, durchblutungsfördernden Effekt ins Badewasser geben.

Antibakterielles, heilendes Fußbad:

Eine Mischung aus 30 Tropfen Zitrone, 30 Tropfen Niaouli und 10 Tropfen Teebaumöl in ein Einmachglas verteilen, dann 200 g Totes-Meer-Salz dazugeben und alles gut miteinander durchschütteln.

Einen gehäuften Esslöffel Badesalz in 5 Liter Wasser (36°C) geben, 1 mal täglich und eher abends max.15 min baden. Diese Teebaumöl-Mischung lässt sich gut bei Fußpilz, Nagelbettentzündungen, offenen Wunden und sogar als begleitende Therapie bei Unterschenkelgeschwüren (Ulcus cruris) anwenden. Letztere entsteht bei älteren Menschen durch einen venösen Stau und einen erhöhten Innendruck in den Gefäßen.

Antimykotisches, linderndes Sitzbad:

Eine Mischung aus 30 Tropfen Palmarosa, 10 Tropfen Litsea, 10 Tropfen Speiklavendel, 10 Tropfen Rosengeranie, 15 Tropfen Niaouli, 5 Tropfen Teebaumöl, 10 Tropfen Manuka, 5 Tropfen Benzoe, 5 Tropfen Muskatellersalbei in ein Einmachglas verteilen, dann 200 g Totes-Meer-Salz dazugeben und alles gut miteinander durchschütteln.

Einen gestrichenen Esslöffel Badesalz in 5 Liter Wasser geben (36°C) 1 mal täglich und eher abends 10 min baden. Diese intensive Mischung hilft insbesondere bei Vaginalpilz bzw. durch Pilze oder Viren verursachten Beschwerden im Genitalbereich.

Wenn man 5 Tropfen von der Mischung in 2 Esslöffel Apfelessig auflöst und die Lösung in 200 ml handwarmes Wasser gibt, eignet sich die wässrige Lösung hervorragend auch als Scheidenspülung, die mit Hilfe einer sog. Klistierspritze (in der Apotheke erhältlich) 1 mal täglich, solange die Beschwerden anhalten (ca. 1 Woche) durchgeführt wird.

Bei den Anwendungen mit Badewasser und Emulgatoren ist es ganz wichtig, dass nur reine ätherische Öle in therapeutischer Qualität verwendet werden. Reine Öle, im Gegensatz zu synthetischen Ölen beinhalten die Information der Pflanze, die in ihrer authentischen Zusammensetzung liegt. Die heilende Wirkung kann nur durch diese Zusammensetzung entstehen. Das Wort „naturidentisch“ auf der Verpackung bedeutet beispielsweise synthetisch. Merkmale hingegen wie Chargennummer, Ursprungsland, verwendeter Pflanzenteil, Gewinnungsverfahren, lateinischer Name, Anwendungsbeispiele etc. auf einer Etikette zeugen in der Regel von hochwertiger Qualität des jeweiligen ätherischen Öls.

Studien

Die Wirksamkeit von Teebaumöl wurde gegen 81 Candida albic ans Isolate und noch gegen 33 weitere Pilze getestet, die nicht aus der Albicans-Familie stammen. Die minimale Konzentration, die 90% der Isolate abtötete, war 0,25 % für C. albicans und 0,5 % für Nicht-albicans-Candida-Pilze. Das Ergebnis zeigt, dass Teebaumöl schon in kleinsten Mengen äußerst effektiv gegen verschiedene Pilzarten vorgeht und dass es zur Behandlung auf der Haut und im Intimbereich eingesetzt werden kann.

Christine Carson

Christine Carson PhD

Research Associate an der University of Western Australia

Kate Hammer

Kate Hammer PhD

Professor an der Faculty of Health and Medical Sciences, University…

Thomas V. Riley

Prof. Thomas V. Riley

Professor an der Faculty of Health and Medical Sciences, University…

Autoren: Hammer KA, Carson CF, Riley TV. | Institut: Department of Microbiology, The Queen Elizabeth II Medical Centre | Land: Nedlands, Australien | Datum: Nov. 1998 | Quelle: Link zur Studie

In dieser Zusammenfassung werden die antibakteriellen und antiviralen Wirkmechanismen von Teebaumöl erörtert. Die Wirkung ist dabei auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Die Zellen verlieren im Kontakt mit Teebaumöl die Fähigkeit, Kaliumionen und andere Nährstoffe weiter zu verarbeiten. Die "Atmung" der Zelle wird verhindert. Des Weiteren konnten die Zellen keine Resistenzen gegen das Teebaumöl bilden.

Thomas V. Riley

Prof. Thomas V. Riley

Professor an der Faculty of Health and Medical Sciences, University…

Kate Hammer

Kate Hammer PhD

Professor an der Faculty of Health and Medical Sciences, University…

Christine Carson

Christine Carson PhD

Research Associate an der University of Western Australia

Autoren: Carson CF, Hammer KA, Riley TV. | Institut: Microbiology and Immunology (M502), The University of Western Australia | Land: Crawley, Australien | Datum: Jan. 2006 | Quelle: Link zur Studie

Es wurden verschiedene Teebaumöl-Komponenten via. Flüssiggas-Chromatographie extrahiert und anschließend gegen Bakterien wie Staphylococcus aureus, Staph. epidermidis und Propionibacterium acnes eingesetzt. Terpinen-4-ol, Alpha-terpineol und Alpha-pinene bekämpften dabei die Bakterien äußerst effektiv. Die enthaltenen Cineole waren hingegen weniger wirksam gegen die Mikroorganismen. Die Untersuchung bestätigt die antibakterielle Wirkung gegen das Propionibacterium acnes Bakterium und legt nahe, dass Terpinen-4-ol nicht alleine für diesen Effekt verantwortlich ist.

Amala Soumyanath

Amala Soumyanath PhD

Professor in der Abteilung Neurologie am OHSU Layton Alzheimer’s Di…

Sally F. Bloomfield

Sally F. Bloomfield PhD

Ehrenprofessor an der London School of Hygiene & Tropical Medic…

Autoren: Soumyanath A (geb. Raman), Weir U, Bloomfield SF.. | Institut: Department of Pharmacy, Kings College | Land: London, England | Datum: Okt. 1995 | Quelle: Link zur Studie

Es wurde die Wirksamkeit von Teebaumöl gegen Isolate des Malassezia furfur Pilz getestet. Die minimale Konzentration für das Absterben von 90 % der Isolate betrug 0,25 % durch Agardilution und 0,12 % bei Verwässerungsdilution. Das Ergebnis zeigt, dass Teebaumöl zur Behandlung von Hautkrankheiten, die durch den Malassezia furfur verursacht werden, eingesetzt werden kann.

Thomas V. Riley

Prof. Thomas V. Riley

Professor an der Faculty of Health and Medical Sciences, University…

Kate Hammer

Kate Hammer PhD

Professor an der Faculty of Health and Medical Sciences, University…

Christine Carson

Christine Carson PhD

Research Associate an der University of Western Australia

Autoren: Hammer KA, Carson CF, Riley TV. | Institut: Department of Microbiology, University of Western Australia | Land: Nedlands, Australien | Datum: Sep. 1997 | Quelle: Link zur Studie