Teebaumöl für Haustiere Anwendung & Wirkung bei Hund, Katze & Pferd

Autor: Dr. Lisa Dinh
Datum: 11.10.2020
Lesezeit: 4:56 min

Katzen vertragen Teebaumöl nicht. Bei anderen Tieren wie Hunden und Pferden, besteht keine Gefahr. Dennoch sollte man es nur Verdünnt anwenden.

Während Sie Teebaumöl beim Menschen gegen vielfältige Beschwerden einsetzen können, sollten Sie mit Haustieren äußerst vorsichtig sein. Nicht alle Tiere vertragen Teebaumöl ohne weiteres und für manche kann es sogar lebensgefährlich sein.

Katzen vertragen Teebaumöl nicht und können sich beim Kontakt sogar lebensgefährliche Vergiftungen zuziehen. Hunde können Sie bei ständiger Kontrolle mit Teebaumöl kurieren. Pferde dagegen können Sie meist mit Teebaumöl behandeln. Informieren Sie sich!

Teebaumöl: Anwendung bei Hunden?

Hunde können Sie äußerlich mit verdünntem Teebaumöl behandeln. Gefährlich wird Teebaumöl für Hunde nur, wenn sie es aufschlecken. Leider neigen Hunde dazu, alle Wunden mit Hingabe zu lecken. Sie können Verletzungen bei Hunden deshalb nur mit Teebaumöl behandeln, wenn Sie absolut sicherstellen, dass Ihr Hund mit der Zunge nicht an die Wunde herankommt. Das traditionelle Mittel dafür sind Halskrausen aus hartem Plastik, die echte Hundeliebhaber jedoch als Tierquälerei betrachten. Besser als starre Halskrausen sind aufblasbare Halskrägen, die das Lecken verhindern. Kleine Wunden können Sie so mit Teebaumöl behandeln. Tragen Sie dafür 2 mal täglich mit Öl oder Creme verdünntes Teebaumöl auf die Wunde auf. Allerdings empfiehlt es sich, Ihren Hund anschließend ständig zu kontrollieren.

Wie beim Menschen, so sollten Sie bei Tieren Teebaumöl nur verdünnt anwenden. Die richtige Dosierung liegt bei 3 Tropfen pro Teelöffel Trägeröl, zum Beispiel Kokosöl, Olivenöl, Jojobaöl oder Hanföl. 100 ml Basiscreme sollten Sie 7 Tropfen Teebaumöl zufügen.

Neben der Wundbehandlung können Sie Teebaumöl beim Hund gegen Ungeziefer im Fell einsetzen. Im Handel finden Sie eine Reihe kommerzielle Hundeshampoos mit Teebaumöl, die meist recht kostspielig sind. Sie können ein Shampoo für Ihren vierbeinigen Liebling auch selbst herstellen und mit Teebaumöl anreichern.

Rezept für Hundeshampoo

  • 200 ml pflanzliche Flüssigseife ohne Sulfate und Parfüm
  • 200 ml Apfelessig
  • 80 ml Glycerin
  • 1 l Wasser
  • 15 Tropfen Teebaumöl

Vermischen Sie die Zutaten gut und füllen Sie sie in eine Dosierflasche um. Sie können dieses Shampoo wie jedes andere Shampoo verwenden. Achten Sie jedoch darauf, dass Ihr Hund das Shampoo beim Baden nicht ableckt und spülen Sie das Shampoo gründlich aus.

Teebaumöl für Katzen? Nein!

Der Stoffwechsel von Tieren funktioniert anders als beim Menschen. Weil der Organismus von Katzen Teebaumöl absolut nicht verarbeiten kann, sollten Sie Ihren Liebling niemals mit Teebaumöl behandeln. Katzen fehlt die Fähigkeit der Gluconoridierung, weil ihr Körper das dafür notwendige Enzym, die Glucuronyltransferase, nicht herstellen kann. Unter Gluconoridierung versteht man den Prozess, Schadstoffe in der Leber mit Glucuronsäure zu verbinden und über die Nieren auszuscheiden. Terpene und Phenole, die Wirkstoffe von Teebaumöl und anderen ätherischen Ölen, reichern sich deshalb im Körper der Katze an und führen schnell zu einer Vergiftung. Katzen pflegen sich durch ausgiebiges Lecken ihres Fells. Selbst wenn Sie Ihre Katze nur mit wenig Teebaumöl behandeln, kann sie durch die Fellpflege Mengen aufnehmen, die einen toxischen Schock erzeugen.

Symptome einer Vergiftung mit Teebaumöl sind

  • Zittern
  • unkontrolliertes Taumeln
  • Unruhe
  • Darmprobleme
  • Abmagerung

Falls Ihre Katze Kontakt mit Teebaumöl hatte, sollten Sie sie sofort zum Tierarzt bringen.

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Teebaumöl für Pferde

Wie bei Menschen, so ist bei Pferden die Haut das größte Organ, das unter anderem für die Bildung von Vitamin D verantwortlich ist. Auch die Pferdehaut ist anfällig für zahlreiche Krankheiten, unter anderem Ekzeme, Pilzbefall, Infektionen durch Bakterien und Parasiten. Darüber hinaus sind die Hufe von Pferden besonders empfindlich. Erkrankungen der Hufe sind die häufigste Ursache für Lahmheit bei Pferden. Viele dieser Krankheiten bei Pferden können Sie mit verdünntem Teebaumöl behandeln. Im Sommer leiden Pferde häufig unter Attacken von Insekten, die ihnen das Leben schwer machen. Glücklicherweise verabscheuen viele Insekten den markanten Geruch von Teebaumöl. Davon können Sie bei der Pferdepflege profitieren.

Bevor Sie Teebaumöl bei Pferden verwenden, sollten Sie die Verträglichkeit prüfen. Tragen Sie dafür verdünntes Teebaumöl an einer kleinen Stelle auf und lassen sie es mindestens 1 Stunde lang einwirken. Wenn das Pferd keine negative Reaktion zeigt und sie keine Irritation feststellen, können Sie das Teebaumöl verwenden.

Fellpflege: Pferde sind große Tiere, für die Sie eine gewaltige Menge Öl und andere Pflegemittel benötigen. Experten empfehlen deshalb, für die Hautpflege und als Schutz vor Insekten Babyöl mit Teebaumöl zu mischen. Sie können auch Olivenöl mit Teebaumöl anreichern. Um Insekten abzuwehren und die Haut zu pflegen, mischen Sie 10 Tropfen Teebaumöl mit 1 Liter Öl. Füllen Sie dieses Öl in eine Sprühflasche. Sprühen Sie diese Mischung auf einen weichen Lappen oder einen Schwamm und reiben Sie damit das Fell Ihres Pferdes ab. Sparen Sie jedoch die empfindlichen Nüstern, die Augen und das Maul aus.

Milbenbefall: Um Milben zu bekämpfen, können Sie zu Ihrem normalen Pferde-Shampoo Teebaumöl hinzufügen. Das richtige Mischungsverhältnis beträgt 7 Tropfen auf 100 ml Shampoo. Waschen Sie damit die Problemzonen und spülen Sie gründlich nach. Anschließend können Sie verdünntes Teebaumöl (3 Tropfen auf 1 Teelöffel Trägeröl) in die betroffenen Hautstellen einmassieren. Wenn sich der Milbenbefall nicht spätestens nach 2 Tagen bessert, wirkt das Teebaumöl in diesem Fall nicht.

Wunden, Pilzerkrankungen: Auf kleine Wunden oder begrenzte Pilzerkrankungen tragen Sie ebenfalls verdünntes Teebaumöl auf.

Vorsicht bei Ekzemen: Bei Ekzemen, zum Beispiel dem gefürchteten Sommerekzem, sollten Sie mit Teebaumöl vorsichtig sein. Der Grund: Bei Ekzemen handelt es sich allergische Reaktionen. Zu Allergien neigende Pferde können auf Teebaumöl ebenfalls schnell allergisch reagieren.

Hufpflege: Die Haltung im Stall begünstigt Hufkrankheiten bei Pferden. Die Streu ist der ideale Nährboden für Bakterien, Pilze und andere Krankheitserreger. Um Krankheiten vorzubeugen, sollten Sie auf sorgfältige Pflege der Pferdehufe achten. Regelmäßige Bewegung unterstützt die Durchblutung der Hufe und stärkt das Immunsystem. Die Box des Pferdes sowie Paddock und Weide sollte ebenfalls in regelmäßigen Abständen gesäubert werden. Tägliche Kontrolle der Hufe mit Auskratzen ist unverzichtbar, um Krankheiten zu verhindern. Festsitzenden Dreck können Sie mit Wasser abwaschen. Anschließendes Einreiben der Hufe mit verdünntem Teebaumöl vernichtet Keime und schützt so die Hufe zusätzlich. Darüber hinaus sollte ein Hufpfleger oder ein Hufschmied die Pferdehufe alle 2 bis 4 Monate begutachten.