Teebaumöl trinken? Darf man Teebaumöl innerlich anwenden?

Autor: Dr. Lisa Dinh
Datum: 11.10.2020
Lesezeit: 1:30 min

Es gibt Anwender, die Teebaumöl in kleinen Mengen trinken. In größeren Mengen wirkt es allerdings toxisch und sollte nicht getrunken werden.

Teebaumöl sollte nicht innerlich angewendet werden, da dies in höheren Dosen zu einer Vergiftung führen kann. In geringen Dosen (bis zu einem Teelöffel) besteht in der Regel kein Risiko oder es treten nur leichte Beschwerden auf, die nach 3-5 Stunden wieder von selbst abklingen.

Wenn Sie oder ein Kind das Teebaumöl in höheren Dosen (d. h. mehr als ein Teelöffel) versehentlich eingenommen haben, finden Sie alle Notrufnummern und Notfallinformationen auf dieser Seite.

Es gibt jedoch auch einige Leute, die das Teebaumöl absichtlich innerlich verwenden, wenn auch nur in sehr geringen Dosen. Die Frage, ob Teebaumöl innerlich angewendet werden kann, wird also immer wieder gestellt.

Innerlich anwenden?

Wegen der stark antibakteriellen und pilztötenden Wirkung glauben manche Leute, dass das Öl als natürlicher Ersatz für Antibiotika oder als Mittel gegen Darmpilze wie Candida albicans eingesetzt werden könnte. Wenn dies so einfach funktionieren würde, wären die innerlichen Anwendungsmöglichkeiten tatsächlich enorm. Dem ist aber nicht so! Im Gegenteil: Wegen des hohen Anteils an Terpenen ist es für unseren Magen-Darm-Trakt und insbesondere für Leber und Nieren unbekömmlich.

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In den USA wurde bereits ein Teebaumöl-Derivat hergestellt, dass keine Terpene mehr enthält und deshalb für die innere Anwendung geeignet sein soll. Das Derivat wurde unter dem Namen FJ1 in dem Nahrungsergänzungsmittel ImmuneActive verwendet. Dieses Nahrungsergänzungsmittel wurde allerdings bereits 2014 wegen medizinischer Versprechen, die ohne jedwede Studie aufgestellt wurden, von der FDA abgemahnt.

Dennoch gibt es einige Anwender, die täglich bis zu 5 Tropfen einnehmen, um gegen Bauchschmerzen oder eine Reihe anderer Probleme vorzugehen. Bislang gibt es zu diesem Thema keinerlei Studien lediglich einzelne persönliche Erfahrungsberichte. Deshalb raten wir von einer Einnahme ab!

Studien

Da es seit 1991 zu ca. 30 Fällen von Hautsensibilisierungen kam, wurde ein Versuch an Meerschweinchen durchgeführt, um die dafür verantwortlichen Inhaltsstoffe ausfindig zu machen. Dabei wurde frisch destilliertes und altes (oxidiertes) Teebaumöl getestet. Das Ergebnis war eindeutig. Frischen Teebaumöl verursachte weitaus weniger Sensibilisierungen, als das oxidierte. Teebaumöl sollte daher immer luftdicht und lichtgeschützt aufbewahrt werden.

Michael Harkenthal

Dr. Michael Harkenthal

Institut für Pharmazeutische Biologie, Universität Heidelberg

Jürgen Reichling

Prof. Dr. Jürgen Reichling

Institut für Pharmazeutische Biologie an der Universität Heidelberg…

Autoren: Hausen BM, Reichling J, Harkenthal M. | Institut: Institut für Pharmazeutische Biologie | Land: Heidelberg, Deutschland | Datum: Jun, 1999 | Quelle: Link zur Studie

Da es in der Vergangenheit öfters zu Kontaktallergien bei der Verwendung von purem Teebaumöl kam, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung die pure Anwendung als "unsicher" erklärt. Teebaumöl sollte deshalb nur noch in einer Konzentration von 1 % auf der Haut verwendet werden.

Autoren: Bundesinstitut für Risikobewertung | Institut: Bundesinstitut für Risikobewertung | Land: Berlin, Deutschland | Datum: Sep. 2003 | Quelle: Link zur Studie