Teebaumöl hilft durch seine antibakteriellen und regenerativen Eigenschaften gleich auf mehreren Ebenen gegen Akne, wenn es korrekt dosiert und angewendet wird.
Akne ist eine komplexe Hautkrankheit, die hormonelle sowie bakterielle Ursachen hat. Durch psychische Faktoren und durch die Ernährung können diese Faktoren noch verstärkt werden. Akne ist zwar noch nicht heilbar, aber sie lässt sich dermatologisch und kosmetisch gut behandeln.
Einige ätherische Öle können helfen, da sie eine vielseitige Wirkungsweise haben, was bei der Komplexität der Akne von Vorteil ist. Beim Teebaumöl spielen über 40 verschiedene Inhaltsstoffe zusammen und entfalten wundheilende, antibakterielle, regenerative und stresslösende Eigenschaften. Dabei sind Kenntnisse über richtige Dosierung und Anwendung sehr wichtig. Gerade diese erhöhen die therapeutische Kraft gegen Akne.
Akne entsteht hauptsächlich in der Pubertät, aber auch im Erwachsenenalter. Durch hormonelle Umstellungen, in erster Linie durch die Vermehrung männlicher Sexualhormone (Androgene), durch seelische Probleme, durch falsche Ernährung (z.B. zu viele Milchprodukte), durch Stress oder familiäre Disposition, kann sich die Talgproduktion verstärken und gleichzeitig die Bildung der Hornzellen im Ausführungskanal der Talgdrüsen erhöhen.
Dies führt dazu, dass der Talg nicht mehr richtig abfließen kann und sowohl in den Talgdrüsen wie auch bei den Haarfollikeln Entzündungen verursacht. Auf den wunden Stellen bilden sich anschließend Bakterien, wie beispielsweise Propionibacterium acnes, deren Stoffwechsel- und Abbauprodukte das umliegende Gewebe angreifen und weitere Entzündungen verursachen. Diese Entzündungsprozesse führen zu starken Rötungen, Juckreiz und tief entzündeten Pickeln, Knoten bzw. Zysten, die druckempfindlich und schmerzhaft sind. Akne muss deshalb sehr behutsam und mit Geduld behandelt werden.
Teebaumöl ist für die Behandlung von Akne bestens geeignet, da es antibakteriell und gleichzeitig hautregenerierend wirkt. Besonders bei schlecht heilenden Wunden fördert es den Heilungsprozess ohne das gesunde Hautgewebe zu belasten. Dafür sind die Monoterpene und die Monoterpenole verantwortlich, die hoch konzentriert (im Verhältnis von ca. 1:1) vorliegen. Beide Verbindungen sind stark antibakteriell, doch während Monoterpene die körpereigene Produktion schmerzstillender, entzündungshemmender Stoffe anregen und eine Cortison ähnliche Wirkung entfalten, modulieren Monoterpenole das Immunsystem, leiten regenerative Prozesse ein und wirken gegen diverse Stressfaktoren.
Durch diese ganzheitliche Wirkung hat sich das Öl in der Praxis auch als Begleitung zu Antibiotikabehandlungen bewährt. Bei schwerer Akne kommen oft Therapien mit Antibiotika zum Einsatz. Denn abhängig vom Ausmaß der Beschwerden wird grundsätzlich von leichter Akne (Akne vulgaris), mittlerer Akne (Akne papulopustulosa) und schwerer Akne (Akne conglobata) unterschieden. Bei letzterer darf kosmetisch nicht mehr behandelt werden. Mit Teebaumöl darf allerdings jede Therapie ergänzt und ganzheitlich unterstützt werden. Die Voraussetzung dafür ist, dass man über die richtige Dosierung und sachgemäße Anwendung bescheid weiß.
Unter richtiger Dosierung ist immer eine sog. physiologische Dosierung mit höchstens 1% Teebaumöl gemeint. Also auf 100 ml Trägeröl kommt 1 ml Teebaumöl, auf 10 ml Trägeröl kommt 1 Tropfen usw. Da ätherische Öle fettlösliche Pflanzenextrakte sind, werden sie mit Ölen verdünnt, vorzugsweise mit kalt gepressten, hochwertigen Pflanzenölen, die passend zu jeweiligem ätherischen Öl gewählt werden. Bei Akne kann es je nach Beschwerdebild zum Beispiel mit Distelöl, Jojobaöl und Traubenkernöl kombiniert werden.
Das ätherische Teebaumöl darf bei Akne, Pickel, Entzündungen und offenen Wunden grundsätzlich niemals pur angewendet werden! Die Gesichtshaut bei Akne ist sehr empfindlich, ein mit einem in Teebaumöl getränkten Wattepad würde das wunde Hautgewebe mehr Reizen als Heilung bringen. Zahlreiche Studien bestätigen außerdem, dass es bereits bei niedrigsten Dosierungen wirksam ist. Pur angewendet provoziert es selbst bei gesunder Haut allergische Reaktionen, vor allem dann, wenn es über einen längeren Zeitraum hindurch verwendet wird.
Bei purer Anwendung gibt es noch ein Problem, das wahrscheinlich viele nicht Wissen: Teebaumöl enthält in höherer Konzentration ein Inhaltsstoff namens Terpinen-4-ol. Dieser Inhaltsstoff hat die Eigenart durch Licht- und Sauerstoff-Einwirkung viel zu schnell zu oxidieren. Beim Oxidationsvorgang wird vermehrt ein Peroxid namens Ascaridol gebildet. Das ist ein Allergen, das die bereits entzündete Akne Haut sehr leicht reizt, Irritationen hervorruft und später, wenn die Akne abheilt beim geschädigten Gewebe Pigmentflecken verursacht.
Am besten ist es daher, vorbereitete Mischungen eher am Abend zu verwenden, diese immer gut verschlossen und dunkel zu lagern, und alsbald, binnen 6 Monaten zu verbrauchen.
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Für Anwendungen gegen Akne sind kosmetisch Tonikums und Gesichtsspülungen am allerbesten geeignet, da diese die Entzündungen sehr schonend behandeln. Dazu wird eine Grundmischung aus verschiedenen ätherischen Ölen zubereitet, die man für diverse Anwendungen tropfenweise dosiert. Für die Grundmischung nimmt man beispielsweise:
Diese Grundmischung ist durch das Jojobaöl auch gegenüber Oxidationen stabiler. Für ein reinigendes Tonikum wird von dieser Grundmischung 5 Tropfen entnommen, und mit 10 Tropfen Solubol (Emulgator) zusammen in 100 ml Hamamelis oder Lavendel-Hydrolat gegeben. Hydrolate sind Pflanzenwasser, die bei der ätherischen Ölherstellung, sprich bei der Wasserdampfdestillation als Abfallprodukt übrig bleiben. Sie enthalten kosmetisch wertvolle Substanzen, sodass sie als Grundstoffe nährender sind als reines Wasser. Dieses Tonikum kann täglich 2-3-mal großzügig auf ein Wattepad gegeben verwendet werden. Alternativ zum Jojobaöl, kann man auch Hanföl oder CBD-Öl verwenden, welches sich sehr gut mit den anderen Zutaten kombinieren lässt.
Für Waschungen reichen 3 Tropfen von der Grundmischung mit 6 Tropfen Solubol (Emulgator) auf 1 Liter warmes Wasser dosiert. Mithilfe eines Waschlappens wird mit dieser Mischung das Gesicht täglich mehrmals gespült bzw. gewaschen.
Akne Haut ist generell hochempfindlich, sie sollte deshalb nicht mit zu vielen kosmetischen Mitteln behandelt werden. Man kann mit der vorbereiteten Grundmischung eine schonende Akne-Hautpflegesalbe vorbereiten, mit der die Akne Haut in erster Linie geschützt wird:
Sheabutter, Kakaobutter, Jojobaöl und Wildrosenöl werden im Wasserbad erwärmt, aber nicht über 60 °C, damit die Wirkstoffe aktiv bleiben. Wenn sich die gesamte Buttermischung vollständig aufgelöst hat, lässt man das Ganze etwas abkühlen, erst dann gibt man die 5 Tropfen von der Grundmischung dazu. Ätherische Öle sind hitzeempfindlich. Man gibt die Salbe anschließend in ein mit Alkohol gereinigten Tiegel. Ideal ist die Salbe nur morgens als Hautschutz und erst nach der Reinigung mit dem Tonikum aufzutragen.
Um die Akne Haut zu reinigen, werden oft aggressive Waschmittel oder Peelings mit viel Alkohol oder Salizylsäure eingesetzt. Diese Kosmetika irritieren die Akne Haut jedoch stark, da bei Entzündungsprozessen der Hydrolipidmantel der Haut bereits geschädigt vorliegt und somit die natürlichen Schutzfunktionen der Haut um ein Vielfaches herabgesetzt sind. Es entsteht mit aggressiven Reinigungsmittel also ein ‘Teufelskreis’, indem sich die Schutzfunktionen der Haut weiter schwächen und die Haut so noch mehr Entzündungen bekommt. Bei entzündeter Haut sind auch Seifen nicht ideal, da alkalische Substanzen die Hautoberfläche viel zu stark entfetten und so den Hydrolipidmantel der Haut schwächen. Bei Entzündungen wie Akne, Pickel, Knoten oder Zysten wird daher auch keine Seife empfohlen.
Es wurde bereits in vielen Publikationen berichtet, dass Teebaumöl die Haut austrocknet, mehr Entzündungen verursacht oder, dass es allergisierend wirkt. Man hat in der Praxis beobachtet, dass diese Erscheinungen nur dann passieren, wenn es über einen längeren Zeitraum hindurch pur angewendet wurde (das kann aber bei allen anderen ätherischen Ölen auch passieren) oder es eine minderwertige Qualität hatte. Was sicher ist, dass Teebaumöl bei falscher Lagerung schnell oxidiert und seine Qualität dadurch sinkt. Aus therapeutischer Sicht ist zusätzlich ein wichtiger Aspekt, dass es eher in Kombination mit anderen Ölen verwendet wird um sein Wirkspektrum zu ergänzen und um bessere synergetische Heileffekte zu erreichen.
Die Patienten wurden angewiesen, sich für 12 Wochen 2x täglich mit einer Teebaumöl-Lösung das Gesicht zu waschen und anschließend ein Teebaumöl-Gel aufzutragen. Nach jeweils 4, 8 und 12 Wochen, wurde die Anzahl der sichtbaren Entzündungen auf der Haut gemessen und nach IGA-Score dokumentiert. Die Nebenwirkungen wurden ebenfalls durch einen Fragebogen dokumentiert. Die 14 Teilnehmer an der Studie konnten nach den 12 Wochen eine signifikante Minderung der sichtbaren Entzündungen feststellen. Nur wenige Nebenwirkungen wurden angegeben. Darunter leichtes Jucken oder trockene Haut. Die Studie legt nahe, dass Teebaumöl ein äußerst effektives Mittel gegen milde Formen von Akne ist.
Es wurden 60 Patienten mit mittel schwerer Akne randomisiert in 2 Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe wurde mit einem 5 % Teebaumöl-Gel behandelt, während die Kontrollgruppe ein Placebo erhielt. Das Hautbild wurde alle 15 Tage geprüft, über einen Gesamt-Zeitraum von 45 Tagen. Die erste Gruppe hatte nach 45 Tagen eine 3,55-fache bis 5,75-fache Verbesserung des Hautbilds und einen deutlichen Rückgang der Entzündungen.
In dieser Zusammenfassung werden die antibakteriellen und antiviralen Wirkmechanismen von Teebaumöl erörtert. Die Wirkung ist dabei auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Die Zellen verlieren im Kontakt mit Teebaumöl die Fähigkeit, Kaliumionen und andere Nährstoffe weiter zu verarbeiten. Die "Atmung" der Zelle wird verhindert. Des Weiteren konnten die Zellen keine Resistenzen gegen das Teebaumöl bilden.
Es wurden verschiedene Teebaumöl-Komponenten via. Flüssiggas-Chromatographie extrahiert und anschließend gegen Bakterien wie Staphylococcus aureus, Staph. epidermidis und Propionibacterium acnes eingesetzt. Terpinen-4-ol, Alpha-terpineol und Alpha-pinene bekämpften dabei die Bakterien äußerst effektiv. Die enthaltenen Cineole waren hingegen weniger wirksam gegen die Mikroorganismen. Die Untersuchung bestätigt die antibakterielle Wirkung gegen das Propionibacterium acnes Bakterium und legt nahe, dass Terpinen-4-ol nicht alleine für diesen Effekt verantwortlich ist.
Es wurden 124 Patienten, mit leichter bis mittel schwerer Akne, randomisiert mit einem 5 % Teebaumöl-Gel oder mit 5 % Benzoylperoxid behandelt. Beide Gruppen zeigten nach wenigen Wochen eine deutliche Verbesserung, wobei der Effekt des Teebaumöl-Gels etwas langsamer eingetreten ist. Dafür sind im Gegensatz Benzoylperoxid-Gruppe, weitaus weniger Nebenwirkungen aufgetreten.