Teebaumöl Aromatherapie Anwendung & Wirkung auf die Psyche

Autor: Dr. Lisa Dinh
Datum: 11.10.2020
Lesezeit: 5:18 min

Teebaumöl wird schon länger in der Aromatherapie eingesetzt, da es anregend und aufmunternt auf die Psyche wirkt. Es kann auch mit Massageölen etc. verdünnt werden.

Die Wirkung von Teebaumöl gleicht einer Wunderwaffe der Natur. Dieses Öl von einem Myrtengewächs stärkt Ihre Gesundheit auf allen Ebenen. Teebaumöl vernichtet nicht nur Krankheitserreger aller Art, es wirkt auch positiv auf Ihre Psyche. Erfahren Sie hier, wie Sie Teebaumöl in der Aromatherapie anwenden.

Teebaumöl: Wirkung auf die Psyche

Für die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, ist der Teebaum Melaleuca alternifolia eine mystische Pflanze. Diese immergrüne Myrte gehört für sie zu den Wesen der Traumzeit, eine unsichtbare Dimension, die die materielle Gegenwart hervorbringt. Deshalb verkörpert der Teebaum für sie Stärke und Durchsetzungskraft. Diese Eigenschaften stärken Sie, wenn Sie Teebaumöl für die Psyche in der Aromatherapie anwenden.

Teebaumöl stärkt nicht nur das Selbstvertrauen, es hilft auch, chronischen Stress zu verringern. Darüber hinaus fördert es erholsamen Schlaf. Experten in Aromatherapie bezeichnen Teebaumöl als das vielseitigste ätherische Öl, mit dem nur Lavendel konkurrieren kann. Da pures Teebaumöl markant riecht, empfiehlt sich der Einsatz in Kombination mit geeigneten Düften. Um die psychologische Wirkung von Teebaumöl in der Aromatherapie voll zu nutzen, können Sie es nicht nur in Duftlampen und Diffusoren einsetzen. Auch in Massageölen, beim Baden und beim Inhalieren entfaltet das Teebaumöl seine heilende Wirkung.

Geschichte der Aromatherapie

Fast jeder kennt heute das Wort Aromatherapie. Sie gilt als eine moderne Methode, mit den Düften von Pflanzen Krankheiten zu heilen und die Psyche aufzumuntern. Tatsächlich gibt es Aromatherapie bereits seit Tausenden von Jahren. Bereits die alten Ägypter benutzten Weihrauch und Kräuter, um Kranke mit Inhalationen zu heilen. Die Bibel erwähnt Düfte an über 1.000 Stellen. Auch Griechen und Römer der Antike benutzten Düfte, um Krankheiten zu heilen. In ganz Europa verbreitete ein Buch des Schweizer Naturforschers Paracelsus im 15. Jahrhundert Wissen über die Destillation von Düften. Das Wissen der Kräuterfrauen ging durch die Inquisition zu einem großen Teil verloren, weil diese Frauen als Hexen verbrannt wurden.

Als Begründer der modernen Aromatherapie gilt der französische Wissenschaftler René Marice Gattefossé. Jahrelang studierte er Heilkräuter und ätherische Öle. 1910 verbrannte er sich die Hände bei einer Explosion und heilte sich selbst mit Lavendelöl. Daraufhin stellte er eine Seife mit ätherischen Ölen her, die im Ersten Weltkrieg verwendet wurde. 1937 veröffentlichte er das Buch ‘Aromathérapie’. Gattefossés Freund Jean Valnet schrieb Anfang der 60er Jahre das erste medizinische Buch über Aromatherapie. Mittlerweile ist die Wirksamkeit von Aromatherapie in zahlreichen Studien wissenschaftlich bewiesen.

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Teebaumöl für Aromatherapie

Sie können Teebaumöl durchaus als einzigen Duft in einer Duftlampe oder einem Diffusor verwenden. Experten bevorzugen heute Diffusoren, weil sie ätherische Öle nicht erwärmen und so die Inhaltsstoffe nicht verändern. Reines Teebaumöl wirkt besonders gut zur Abwehr von Mücken. Die meisten Menschen bevorzugen jedoch, Teebaumöl mit anderen Düften zu kombinieren.

Folgende ätherische Öle harmonieren gut mit Teebaumöl:

  • Cajeput - lindert Schmerz, belebt
  • Eukalyptus - hilft bei Atembeschwerden und Asthma, steigert Konzentration, regt ab
  • Jasminöl - besänftigt, hebt die Laune, verbreitet Vertrauen und Optimismus
  • Lavendelöl - erfrischt, gleicht aus, hellt Stimmung auf, vertreibt Nervosität, beruhigt, lindert Schmerzen, heilt Wunden
  • Muskatellersalbei - löst Krämpfe und Verspannungen, beruhigt, inspiriert den Geist
  • Neroli - fördert Schlaf, bekämpft Ängste und Depressionen, stärkt das Herz
  • Pfefferminzöl - klärt Gedanken, erfrischt, steigert Konzentration, lindert Schmerzen, reinigt
  • Rosenöl - besänftigt, schenkt Geduld, öffnet Seele und Herz für die Liebe, löst Krämpfe
  • Rosmarinöl - fördert Durchblutung, vertreibt Depressionen, heilt Magen-Darm-Störungen, stärkt allgemein
  • Sandelholz - stärkt Selbstvertrauen, fördert Schlaf, gleicht Nervosität aus
  • Vetiver - erdet, beruhigt, stärkt die Nerven Eine ausführliche Liste finden Sie hier.

Bei Babys und Kleinkindern können Teebaumöl und andere ätherische Öle lebensgefährliche Verkrampfungen des Kehlkopfs und Atembeschwerden auslösen

Ätherische Öle eignen sich hervorragend zum Experimentieren. Sie können Ihre individuellen Duftmischungen herstellen oder mit Rezepten arbeiten. Am Ende dieses Artikels finden Sie mehrere Rezepte, die Sie je nach Lust und Laune verändern können.

Dosierung von ätherischen Ölen

Beim Experimentieren mit ätherischen Ölen sollten Sie die richtige Dosierung beachten. Eine zu hohe Konzentration kann überwältigen, zu wenig jedoch liefert nicht den erwünschten Effekt. Diese Dosierungen beziehen sich auf Aromatherapie, die vor allem eine Wirkung auf die Psyche erreichen will. Für medizinische Anwendungen liegt die Dosierung höher.

Duftlampe und Diffusor: 10 Tropfen reichen für ein Zimmer von 25 Quadratmeter Größe. Bei größeren Räumen nehmen Sie entsprechend mehr. Massageöle: 25 Tropfen pro 100 ml Öl reichen für sensible Haut. Robuste Naturen können Massageölen bis zu 38 Tropfen pro 100 ml Öl zufügen. Vollbad: Maximal 15 Tropfen pro Vollbad. Sie brauchen einen Emulgator, damit sich sich die ätherischen Öle mit dem Wasser verbinden, zum Beispiel 1 kg Salz, 2 Esslöffel Sahne oder Honig. Inhalationen: Maximal 3 Tropfen pro 100 ml heißes Wasser

Aromatherapie Rezepte

Mischungen für Duftlampe & Diffusor:

Stärke durch Entspannen

  • 2 Tropfen Teebaumöl
  • 3 Tropfen Neroli
  • 2 Tropfen Rosenöl
  • 3 Tropfen Lavendel

Konzentriert im Büro

  • 3 Tropfen Teebaumöl
  • 2 Tropfen Eykalyptus
  • 1 Tropfen Pfefferminze
  • 4 Tropfen Rosmarinöl

Gute Laune

  • 2 Tropfen Teebaumöl
  • 3 Tropfen Jasminöl
  • 1 Tropfen Rosenöl
  • 4 Tropfen Lavendel

Mischungen für Massageöle (Mengenangaben für 100 ml):

Kraft tanken

  • 6 Tropfen Teebaumöl
  • 5 Tropfen Muskatellersalbei
  • 8 Tropfen Lavendel
  • 3 Tropfen Cajeput
  • 3 Tropfen Rosmarinöl

Süße Träume

  • 4 Tropfen Teebaumöl
  • 9 Tropfen Neroli
  • 9 Tropfen Lavendel
  • 3 Tropfen Rose

Kreative Inspiration

  • 5 Tropfen Teebaumöl
  • 6 Tropfen Muskatellersalbei
  • 4 Tropfen Jasminöl
  • 4 Tropfen Cajeput
  • 6 Tropfen Neroli

Diese Duftmischungen sind nur Vorschläge, die Sie auch für Vollbäder oder in dem folgenden Rezept für Badepralinen verwenden können. Badepralinen sind ein ausgezeichnetes Mitbringsel.

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Rezept für Badepralinen

  • 10 g Mandelöl
  • 50 g Kakaobutter
  • 2 Esslöffel Milchpulver
  • 10 Tropfen ätherische Öle

Schmelzen Sie die Kakaobutter langsam mit dem Mandelöl und dem Milchpulver im Wasserbad. Anschließend rühren Sie die ätherischen Öle unter. Füllen Sie die Mischung in Eiswürfelformen aus Silikon und lassen Sie sie aushärten.

Lakhan SE, Sheafer H, Tepper D. The Effectiveness of Aromatherapy in Reducing Pain: A Systematic Review and Meta-Analysis. Pain Research and Treatment. 2016;2016:8158693. doi:10.1155/2016/8158693. Cho M-Y, Min ES, Hur M-H, Lee MS. Effects of Aromatherapy on the Anxiety, Vital Signs, and Sleep Quality of Percutaneous Coronary Intervention Patients in Intensive Care Units. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine : eCAM. 2013;2013:381381. doi:10.1155/2013/381381.

Studien

In dieser Studie wurden die Anzahl der peripheren Blutzellen und Lymphozyten gemessen. Bei der ersten Gruppe wurden reguläre Trägeröle verwendet, während bei der zweiten Gruppe ätherische Öle wie Lavendelöl, Zypressenöl und süßer Majoran verwendet wurden. In der zweiten Gruppe konnten anschließend erhöhte Werte von Lymphozyten, speziell CD8+ Lymphozyten, festgesellt werden. Vereinfacht gesagt, eine gesteigerte Immunaktivität. Die Studie legt also nahe, dass Aromatherapie das Immunsystem aktiviert, wobei noch weitere Studien nötig sind, um genaueres zu sagen.

Kotaro Ozasa

Kotaro Ozasa PhD

Leiter, Epidemiology Radiation Effects Research Foundation

Masakazu Kita

Masakazu Kita PhD

Professor an der Graduate School of Education, Okayama University

Hiroko Kuriyama

Hiroko Kuriyama PhD

Kyoto Prefectural University of Medicine Graduate School of Medical…

Takaaki Nakaya

Prof. Takaaki Nakaya

Professor an der Kyoto Prefectural University of Medicine

Autoren: Hiroko Kuriyama, Satoko Watanabe, Takaaki Nakaya, Ichiro Shigemori, Masakazu Kita, Noriko Yoshida, Daiki Masaki, Toshiaki Tadai, Kotaro Ozasa, Kenji Fukui, and Jiro Imanishi | Institut: Kyoto Prefectural University of Medicine | Land: Kyoto, Japan | Datum: Apr. 2005 | Quelle: Link zur Studie

Es wurden Mütter auf postpartale Depression oder Stimmungsschwankungen befragt und anschließend für mehrere Tage mit einer Aromatherapie-Massage behandelt. Die Stimmungsschwankungen, Angstgefühle sowie die Mutter-Kind-Beziehung war dabei nach eigenen Angaben der Mütter besser, als in der Kontrollgruppe, wo nur die reguläre Nachbehandlung ohne Aromatherapie durchgeführt wurde. Die Studie legt nahe, dass Stimmungsschwankungen und Angstgefühle durch Aromatherapie verbessert werden können.

Masumi Imura

Dr. Masumi Imura

Professorin am Japanese Red Cross College of Nursing

Hiroshi Ushijima

Hiroshi Ushijima MD, PhD

Professor für Developmental Medical Sciences an der University of T…

Autoren: Imura M, Misao H, Ushijima H. | Institut: Medical Sciences, University of Tokyo | Land: Tokio, Japan | Datum: Mär. 2006 | Quelle: Link zur Studie